Was ist Funk?




Für Sprechfunk braucht man doch etwas mehr.

Aber wie funktioniert Sprechfunk?
Theoretisch funktioniert Sprechfunk wie oben (Bild). Jedoch braucht man statt einer Dose ein Funkgerät, eine Stromversorgung (Netzteil, Akku) und eine Antenne. Die Sprachverbindung erfolgt nicht über ein Faden sondern über Funkwellen (Frequenz). Ansonsten funktioniert Sprechfunk wie oben. Einer redet und der andere hört und umgekehrt.


Die wohl bekannteste Sprechfunkart ist CB-Funk (26.560-27.410MHz) und PMR-Funk (446.0-446.1MHz). Der PMR-Funk ist durch die geringe Sendeleistung (500mW) oft nur auf 2km Reichweite beschränkt. Wobei die Reichweite bei 4W Sendeleistung auf CB-Funk oftmals 5-10km beträgt. Die Reichweite ist hierbei abhängig wo man sich aufhält (Berg), Wetter und Antenne. Für beide Funkarten gilt die Nutzung ohne Lizenz! Jedoch ist das allgemeine Funkgesetz (keine Streitigkeiten und politische Äußerungen) ein zu halten.

CB-Handfunke                         PMR-Handfunke

Hier gibt es weitere Informationen über CB-Funk und PMR-Funk (Einfach auf Funkart klicken)

Aber was ist jetzt beim Amateurfunk anders?

Zum Betrieb einer Amateurfunkstation braucht man eine Lizenz (Prüfung). Nach dieser abgelegten Prüfung darf man eigene Geräte selber bauen. Gekaufte Geräte darf man auch umbauen und testen. Aber es muss alles im Amateurfunkfrequenzbereich bleiben. Wegen dieser Eigenschaft nennt man Amateurfunk auch Experimentierfunk. Die Reichweite von Amateurfunk ist mit CB- und PMR-Funk nicht zu vergleichen. Je nach Frequenzband sind Amateurfunkverbindungen entweder deutschlandweit, europaweit und sogar weltweit. Hierbei spielt die Ausgangsleistung (max. 750W), Antenne und das Wetter eine wichtige Rolle.


Feststation (UKW, Kurzwelle Digitalfunk)                          Mobilstation (im PKW)
Portabel (hier im Zelt)

Was gibt es für Betriebsarten im Amateurfunkbereich?

Um Sprechfunk (Phonie) zu machen, braucht man (wie beim CB- und PMR-Funk) ein Funkgerät mit Antenne und eine Stromversorgung. Im Sprechfunkbereich ergeben sich lokale Runden oder auch national - internationale Runden. Die Sprache der internationalen Runden ist hierbei Englisch. Die Modulationsarten sind nicht nur FM und AM (wie im CB-Funk) sondern auch SSB (USB und LSB). Hier gibt es weitere Informationen über Modulationsarten
Im Sprechfunkbereich gibt es noch Relais (Umsetzer). Diese Relais haben eine Empfangsfrequenz und eine Sendefrequenz. Die heutigen Funkgeräte schalten automatisch zwischen diesen zwei Frequenzen um. Relaisbetrieb ist vor allem unter den Portabel- und Mobilstationen.

Durch Benutzung einer Relaisfunkstelle, ist man in der Lage mit geringer Sendeleistung (1W) 20km und mehr zu überbrücken. Die Voraussetzung ist hierbei, dass man im Empfangsbereich vom Relais ist. Je höher das Relais, desto höher auch die Reichweite.

Morsetelegraphie (CW) ist natürlich aus dem Amateurfunk nicht weg zu denken. Bei dieser Betriebsart werden Morsezeichen (kurz und lang) über ein Morsetaste übermittelt. Rauschen und Verzerrung der Stimme gibt es hier nicht. Morsesignale sind daher verständlicher als die Stimme im Sprechfunk.

Morse-Paddle (höhere Gebegeschw. als bei der Morsetaste)                                        Morsetaste


Morsealphabet

Packet Radio (PR) ist eine digitale Betriebsart. An dem Funkgerät wird ein Modem (TNC 9,6kb/s) angeschlossen. Das Modem wiederum an den PC. Packet Radio funktioniert wie das heutige Internet. Im Convers (Chatroom) kannst du mit anderen Funkern schreiben und Bilder schicken. Außerdem gibt es auch Mailboxen (vergleichbar mit Email-Postkasten), in denen Nachrichten gesammelt werden. Die Geschwindigkeit (max. ISDN Geschw.) hängt mit dem Empfang des PR-Digis (Digipeater) zusammen. Der Digipeater ist vergleichbar mit einer Relaisfunkstelle, wobei der Digipeater digitale Datensätze übermittelt.

In der Betriebsart APRS (Automatic Position Reporting System) werden die gleichen Geräte wie beim Packet Radio benutzt. Hierbei ist die Geschwindigkeit aber geringer (statt 9,6kb/s 1,2kb/s). Über ein digitales Signal werden Koordinaten, Geschwindigkeit und Infotexte, Wetterdaten und Kurznachrichten (vergleichbar mit SMS) übermittelt. Somit kann man beispielsweise verfolgen, wo jemand gerade mit seinem Auto hin fährt. Wetterdaten von zahlreichen Wetterstationen können beobachtet werden. Sogar zu Fuß oder per Fahrrad kann man über APRS sein Standort übermitteln. Die Datenpackete werden ebenfalls von Digipeatern übermittelt.

Hier eine Kartenübersicht


APRS-Station                                                                        APRS auf Fahrrad (Handfunke und GPS-Empfänger)

Standbildübertragung (SSTV) ist auch eine Betriebsart. Hierbei kann man mittels Funkgerät, PC und Modem weltweit Bilder empfangen.

hier ein kleine Bild von der ISS (auf 145.800MHz empfangen)

Amateurfunk-Fernsehn (ATV) ist eine kompliziertere Betriebsart. Die Viedeosequenzen werden im GHz-Bereich übermittelt. Somit ist die Verbindung stark vom Wetter abhängig.


Zum Beispiel kann man mittels einer kleinen Kamera aus einem Modellauto live übertragen

Geofoxing ist der sportliche Aspekt unseres Hobbys. Hierbei sind Geocaching ("Schnitzeljagd" mit Koordinaten) und Foxoring ("Schnitzeljagd" mit Funksendern) vereint. Per Rätsel wird eine Koordinate ermittelt die mit GPS-Empfänger gefunden werden muss. An dieser Koordinate befindet sich ein Schatz (Geocache) an dem neue Hinweise sind und ein Sender hörbar wird. Dieser Sender wird angepeilt um dort wieder ein Hinweis zu erhalten. Das Ziel ist, schnell alles Cache's und Sender zu finden. Geofoxing ist bei Kindern und Jugendlichen genauso verbreitet wie bei Erwachsenen.

Warum hebt sich das Hobby Amateurfunk von anderen Hobbys ab?

Diese Hobby ist sehr vielseitig. Vorallem kann man technisches Wissen vertiefen und erlernen. Hierbei steht das Experimentieren im Vordergrund. Außerdem kann Amateurfunk sehr sportlich sein (Geofoxing). Auf diversen Zeltwochenenden (Fieldday) lernt man immer wieder neue Leute persönlich kennen. Für Kranke die z.B. im Rollstuhl sitzen, ermöglicht das Hobby Funkkontakt in die Welt. Ich durfte einen blinden Funkamateur kennen lernen für den dieses Hobby alles bedeutete. Man sieht also, die soziale Gemeinschaft steht im Vordergrund!

Einweisung GPS-Empfänger für Geocaching                                                    zwei Ortsverbände arbeiten zusammen

Bei weiteren Fragen stehe ich gerne zu Verfügung!

Alex DG9GAG alex@dg9gag.de